Science-Fiction-Autoren

... auf der Leipziger Buchmesse 2020 ...

Klaus Seibel

Klaus Seibel hat Theologie studiert, arbeitete als Manager in einem Softwarehaus und ist seit 2014 hauptberuflich Schriftsteller. Er hat zwei Bücher bei Verlagen veröffentlicht, sich dann aber ganz aufs Selfpublishing konzentriert. 2017 war er der erste Selfpublisher, der von ALDI für ein gedrucktes Buch angefragt wurde und von dem ein E-Book ins Easyjet Entertainment-Programm aufgenommen wurde. Er schreibt Thriller und Science Fiction mit wissenschaftlichem Hintergrund.

  • Thalia Bestseller-Autor
  • Krimipreis der Frankfurter Neuen Presse
  • 400.000 E-Books, Bücher und Hörbücher
  • Die E-Books erscheinen in allen wichtigen Shops: Amazon, Apple, Kobo, Thalia, Weltbild …
  • Die gedruckten Bücher sind in Online-Shops und im Buchhandel erhältlich
  • Die Hörbücher gibt es zum Download in Audible und anderen Hörbuch-Shops, sowie zum Streaming auf Spotify und anderen Streamingplattformen

Interview

Klaus, warum schreibst du vor allem Science Fiction?

Weil SF das großartigste Genre ist, in keinem anderen Genre hat man so viele Möglichkeiten wie in SF. Hier kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen – und ist dann ganz nah bei Albert Einstein, der festgestellt hat: „Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“

Viele denken bei SF an Star Trek oder Perry Rhodan.

Das sind zweifellos zwei Schwergewichte, die das Genre geprägt haben, aber SF ist vielfältiger. Sie beschränkt sich nicht auf Raumschlachten irgendwo im Universum und in ferner Zukunft. Die gibt es natürlich, und man kann sie einfach so zur Entspannung lesen. Genauso gibt es aber auch Thriller, militärisch oder auch erotisch geprägte SF.

Und was zeichnet deine SF aus?

Das sind zwei Dinge: Erstens: Meine SF spielt auf unserer Erde in unserer heutigen Zeit. Ich fliege nicht zu den „Aliens“ hin, sondern hole sie her. Zum Beispiel basiert meine Serie „Die erste Menschheit“ auf einer Zivilisation, die vor uns die Erde besiedelt hat und die man mittels Gentechnologie wiedererwecken kann. Jetzt sind sie mit fortschrittlicher Technologie hier und versuchen, auf der Erde Fuß zu fassen. Das übt eine große Faszination auf die Leser aus, die immer wieder schreiben: „Man kann sich vorstellen, dass das alles tatsächlich hier bei uns passiert.“

Das zweite sind die weiblichen Helden. Man sagt für gewöhnlich, dass SF eine Männerdomäne ist. Genauer noch eine amerikanisch geprägte Männerdomäne, weshalb viele Kollegen amerikanisch klingende Namen benutzen. Meine Abenteuer werden von weiblichen Hauptpersonen bestritten, die aus unserem Land kommen. Anne Winkler aus „Krieg um den Mond“ führt ein normales Leben in einer mittelgroßen deutschen Stadt, aber dann schlägt das Schicksal (oder der Autor) zu, und plötzlich hängt von ihr das Wohlergehen der gesamten Menschheit ab. Auch eine Faszination, zu sehen, wie ein gewöhnliches Leben außergewöhnliche Bedeutung bekommen kann.

Wenn man so nahe an der Realität schreibt, ist das dann noch Science Fiction?

Eine gute Frage. Science Fiction und Realität liegen tatsächlich sehr nahe beieinander – was manchmal aber daran liegt, dass die Realität weiter ist, als die meisten Menschen meinen. Einige Male habe ich gezögert, eine Technologie zu verwenden, weil ich befürchtete, man würde mich jetzt doch für zu abgehoben halten, dabei ging es um Sachen, an denen in Labors geforscht wird.

Ein Beispiel?

Gedächtnisinhalte auslesen und überschreiben. Gehirne per Funk oder Internet vernetzen. Alles schon an Mäusen ausprobiert.

Gruselig.

Zumindest zweischneidig. Die meisten Forschungen werden betrieben, weil man gute Ziele erreichen möchte. Dass man die Erfindungen dann auch negativ einsetzen kann, steht auf einem anderen Blatt. Aber gerade deshalb ist SF enorm wichtig.

Wieso das?

Weil man in SF-Romanen alle diese Entwicklungen weiterdenken und in einen zukünftigen Alltag übersetzen kann. So können sich die Menschen spielerisch mit der Zukunft auseinandersetzen und ganz entspannt und ungefährdet in ihrer Fantasie ausprobieren, was wäre wenn … Und das kann dann helfen, wenn Entscheidungen gefragt sind über den Einsatz dieser oder jener Technologie. Damit führt SF das fort, was von der Evolution schon seit Millionen Jahren angelegt ist: Tierkinder spielen anschleichen, jagen, kämpfen – und bereiten sich so darauf vor, ihre Zukunft als Erwachsene erfolgreich zu bestehen.

SF als Spielwiese?

SF als Vorwegnahme zukünftiger Realität. Wer SF liebt, kann staunend zusehen, wie sich unsere Welt verändert. Perry Rhodan hat das Universum noch mit Lochkarten erobert. Was damals SF war, ist heute beinahe lächerlich veraltet – und gar nicht mal so lange her. Unser Alltag heute ist sehr viel weiter als die SF von früher. Das, was man vor wenigen Jahrzehnten als Science Fiction bezeichnet hat, erleben wir live. Und nun können SF-Freunde ihre Fantasie laufen lassen: Das, was wir jetzt als SF lesen, …

Bevor uns die Fantasie in ungeahnte Weiten entführt, noch ein Schlusswort für deine Leser?

SF kann höllisch spannend sein und tierischen Spaß machen, mich gleichzeitig entspannen und meine Fantasie anregen. Was kann man sich Besseres antun, als einen guten Science Fiction-Roman zu lesen?

www.kseibel.de

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